Aussteigen – aber trotzdem dabei bleiben
„Aussteigen“ ist ein Begriff, der vielfältige Assoziationen hervorruft und es sind nicht immer nur positive. Ein Aussteiger ist gerne jemand, der gegen die Ordnung verstößt, der sich der Verantwortung entzieht und nur nach seinen eigenen Vorstellungen lebt. Dabei kann das „Aussteigen“ eine sehr konstruktive und höchst innovative Alternative sein zu herkömmlichen gesellschaftspolitischen Modellen. In der Folge soll die perspektivische Dimension eines beruflichen Aussteigens vorgestellt werden, die eine Vielzahl an Möglichkeiten eröffnet.
Aussteigen – aber warum?
Ist der Alltag nur noch Alltag und der Urlaub der einzige Lichtblick? Soll der Kindheitstraum nicht nur geträumt werden oder wird der neue Partner zur Inspiration, dann ist es Zeit, nach einem neuen Weg zu suchen. Nicht immer geht es dabei in den Wald und in die Einsiedelei, aber immer braucht es Mut und einen guten Plan. Der Wunsch, dem Leben seinen ureigenen Stempel aufzudrücken, erwächst meistens aus einer Unzufriedenheit über das, was vorgefunden wird und mit dem sich der Mensch nicht mehr nur begnügen möchte. Nein, Aussteigen ist auch und immer mehr zutiefst innovativ. Da schmeißt ein Manager seinen Job, um in Norwegen Strände vom Müll zu befreien, da wird ein Start-up gegründet, um in einem Projekt Kunst und Wirtschaft zu vereinen und richtungweisend zu sein für andere Ausbildungs-Konzepte oder ein Sabbatical wird dafür genutzt, einen MBA-Titel zu erwerben und am Ende des Jahres ein brandneues Unternehmen ins Leben zu rufen, das in Entwicklungsländern die einheimische Bevölkerung unterstützt.
Aussteigen – aber wie?
Aussteigen ist nicht gleich Aussteigen. Das „Wie“ entscheidet über das „Wohin“ und das „Warum“. Zunächst einmal ist zwischen einem temporären Aussteigen und einer dauerhaften Variante zu unterscheiden. Beide Formen sind erfolgreich. Die Akteure bestimmen die Form. Nicht jeder wählt ein Modell, das sich für die Zukunft eignet, manches soll nur als Übergang dienen, um private oder gesellschaftliche Veränderungen herbeizuführen. Einige der erprobten Modelle sollen hier vorgestellt werden:
- Downshifting
- Jobsharing
- Sabbatical
- Quereinstieg
- Ganzheitlicher Ausstieg.
Das „Downshifting“ steht wortwörtlich für ein „Herunterfahren“, Karrierestress wird reduziert und „Work-Life-Balance“ wird priorisiert. Immer mehr Arbeitnehmer und Selbstständige erkennen den Wert von Privatleben und Freizeit, wenn das auch ein leichteres Bankkonto zur Folge hat. Lebenszeit gewinnt an Bedeutung und Beziehungen wollen gepflegt werden. Ebenso wie das Konzept des „Downshifting“ bieten sich „Jobsharing“ und „Sabbatical“ an, um eigene Ressourcen zu entdecken und neue Ideen für das ganz persönliche Glück zu entwickeln.