Was passt zum eigenen Geschäftsmodell? Zahlungsanbieter für wiederkehrende Rechnungen im Vergleich
Das Abo-Modell ist im E-Commerce-Bereich eines der beliebtesten Geschäftskonzepte. Schließlich generiert es wiederkehrende Einkünfte. Hierbei sind allerdings unterschiedliche Ausprägungen zu berücksichtigen: Das Subscription-Modell kennt beispielsweise feste Leistungen und Zahlungen zu klaren Terminen in einer vorher definierten Höhe. Beim Soft-Subscription-Modell gibt es in diesen Fragen mehr Freiheiten. Abonnement Zahlungen können beispielsweise leistungs- oder verbrauchsabhängig variieren. Wichtig sind diese Faktoren für die Auswahl der Bezahlanbieter. Wir zeigen durch einen Vergleich, welches System wann am besten geeignet ist, um eine wiederkehrende Zahlung zu managen.
Fakturia | Unzer | Stripe | Adyen | |
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Zahlungsanbieter: Drei Modelle stehen grundsätzlich zur Auswahl
Prinzipiell lassen sich drei Arten von Zahlungsanbietern unterscheiden:
- Payment-Service-Provider (PSP)
- Recurring-Billing-Provider (RBP)
- Full-Service-Provider (FSP)
Der Leistungskatalog der zu diesen Varianten gehörenden Zahlungsanbieter wächst. Dies ist das entscheidende Differenzierungskriterium zwischen den Typen. Der Payment-Service-Provider kann für die weiteren Überlegungen dabei weitgehend ausgeblendet werden. Er handhabt lediglich das Recurring Payment – damit ist gemeint, dass es feste Zahlungen und klare Termine gibt. Variationen sind nicht vorgesehen. Mollie ist ein Beispiel für einen PSP. Im Kern ist der Anbieter auf die Abwicklung einfacher Zahlungen vorgesehen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, feste Pläne für die Begleichung der Rechnungen zu erstellen.
Recurring-Billing-Provider als Zahlungsanbieter für wiederkehrende Zahlungen
Anbieter für das Recurring-Billing sind beispielsweise Fastbill, Fakturia oder Unzer. Sie verfügen über ein Abrechnungs- und Verwaltungssystem, das dazu dient, Arbeitsschritte für das Management von Abonnements zu automatisieren. Die Software der Anbieter lässt sich in der Regel über ein Plugin oder eine Schnittstelle in den eigenen Shop integrieren. Typische Funktionen sind:
- Abbildung der gesamten Tarifstruktur
- Fakturierung
- Rechnungsprüfungen
- Versand von Rechnungen
- Versand von Mahnungen
Erfahrene Händler, die mit wiederkehrenden Modellen arbeiten, schätzen das Recurring-Billing in der Regel am meisten. Es bietet für sie das beste Preis-Leistungsverhältnis.
Full-Service-Provider: Alle Dienste aus einer Hand
Full-Service-Provider sind beispielsweise Stripe oder Adyen. Sie sprechen in der Regel davon, „eigene Plattformen“ zu betreiben. Sie beherrschen nicht nur die gesamte Auftragsdatenverarbeitung, sondern kümmern sich beispielsweise auch die Abführung der Steuern oder offerieren besondere Vermarktungsmöglichkeiten. Hierzu gehören beispielsweise die Anbindung an Affiliate-Netzwerke sowie die Erstellung von Rabattaktionen. Gerade für Einsteiger ohne Erfahrungen sind diese Lösungen gut, um Sicherheit zu bekommen. Allerdings verursachen sie natürlich auch die höchsten Kosten.
Auf die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) bei der Auswahl achten
Seit 2018 ist die DSGVO speziell für die Auswahl der Zahlungsanbieter zu berücksichtigen. Diese müssen ihr gerecht werden. Dabei kommt es in der Hauptsache auf zwei Punkte an: Erstens müssen die Kunden zustimmen, dass die Daten für die wiederkehrenden Zahlungen gespeichert werden dürfen. Ein Full-Service-Provider wird diese auch noch einmal eigenständig sichern. In einem solchen Fall muss also doppelt die Erlaubnis eingeholt werden: für den Shop und den FSP. Zweitens haben Kunden das Recht auf das Vergessenwerden. Dies bedeutet, dass sie Löschung nach Ende des Abos verlangen dürfen. Dies muss schnell umsetzbar sein. Grundsätzlich gilt als Leitschnur: Alles, was der Shop oder der Bezahlanbieter mit den Daten machen, muss transparent aufgeschlüsselt und vom Kunden gestattet werden.