Umlaufvermögen – was ist das genau?
Unter dem Begriff „Umlaufvermögen“ verstehen wir einen Anteil des Vermögens eines Unternehmens, welches nur kurz im Unternehmen verbleibt. Es steht im Gegensatz zum Anlagevermögen. Beide Vermögensformen ergeben das Gesamtvermögen eines Unternehmens.
Zum Umlaufvermögen können spezielle Vorräte (Rohstoffe, Waren etc.), eigene Unternehmensanteile, sonstige Wertpapiere oder liquide Mittel (Kassenbestand, Bankguthaben, Schecks etc.) gehören. Das Anlagevermögen verbleibt im Gegensatz dazu langfristig in dem entsprechenden Unternehmen. Zu diesem gehören langfristige Anlagen in Sachgegenstände (Fahrzeuge, Maschinen, Büroausstattung), Finanzanlagen (Aktien, Anleihen, Edelmetalle) oder immaterielle Vermögensgegenstände wie Patente. Beide Vermögensarten finden Sie in der Bilanz auf der linken Seite. Sie gehören zu den Aktiva in Ihrer Bilanz. Beachten Sie bei der Festlegung der Kennzahlen beider Vermögenswerte jeweils das Niederstwertprinzip! Das Niederstwertprinzip beschreibt ein Prinzip in der Buchhaltung, nach dem Sie die Vermögenswerte immer mit dem niedrigsten Wert in der Bilanz anzusetzen haben. Dagegen muss bei der Angabe der Verluste das Höchstwertprinzip Anwendung finden. Verluste müssen Sie immer mit dem höchsten Wert bilanzieren.
Mit der Kennzahl des Umlaufvermögens lassen sich in der Bilanzanalyse verschiedene Kennwerte ermitteln. Das Verhältnis des Anlagevermögens zum Umlaufvermögen wird als Vermögensintensität bezeichnet. Eine hohe Vermögensintensität bedeutet eine Reduzierung der Liquidität eines Unternehmens. Produktionsbetriebe zeichnen sich durch eine hohe Vermögensintensität aus, da viel Kapital im Anlagevermögen gebunden ist. Handel- und Dienstleistungsbetriebe tendieren zu einer geringeren Vermögensintensität. Das Verhältnis des Umlaufvermögens zum Gesamtvermögen ist die Umlaufintensität. Sie beschreibt den Anteil des Kapitals, der nicht in Anlagen gebunden und damit im Umlauf ist. Eine hohe Umlaufintensität bedeutet eine hohe Kostenflexibilität. Zieht man vom Umlaufvermögen die kurzfristigen Verbindlichkeiten ab, erhält man das Working Capital. Ein positiver Wert beim Working Capital bedeutet eine höhere Liquidität und eine höhere Flexibilität im Unternehmen. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten werden dabei eher über das Anlagevermögen finanziert.