Wero: Geld direkt von Handy zu Handy senden

Elektronische Bezahlsysteme haben sich mit dem Einsatz moderner Kommunikationsmittel, wie Smartphone und Laptop, in kurzer Zeit weiter verbreitet. Paypal, Apple Pay und Paydirekt sind solche Systeme und werden seit längerer Zeit von vielen Menschen genutzt. Einige Anbieter, wie zum Beispiel Paydirekt, konnten sich gegen große etablierte Anbieter nicht in jedem Fall durchsetzen. Die European Payment Initiative (EPI), der insgesamt sechzehn Finanzdienstleister und Banken aus dem europäischen Zahlungsraum angehören, initiierte jetzt ein zusätzliches Handy-Payment-System. Viele deutsche Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken gehören der EPI an. Kunden dieser Finanzinstitute können das neue Bezahlsystem namens Wero nutzen. Ergänzend sollen zu einem späteren Zeitpunkt die Postbank, die ING-Bank sowie die Deutsche Bank hinzukommen. Wero soll eine künftige Alternative zu den herkömmlichen Angeboten wie Paypal schaffen und Sofortzahlungen von Handy zu Handy ermöglichen.

Das ist das Ziel der EPI, die die neue Online-Bezahlfunktion aktuell vorgestellt hat. Mit Wero sind Sie in der Lage, Geldbeträge von Ihrem Handy zu einem anderen blitzschnell zu übertragen. Der Hintergrund für die Einführung: Viele europäische Banken wollen alternative Optionen zu selten genutzten Online-Bezahlsystemen schaffen. Auf der anderen Seite soll ein einheitliches Bezahlsystem implementiert werden, das in der Europäischen Union (EU) gültig ist. Es hat sich oftmals herausgestellt, dass zum Beispiel Giropay beziehungsweise Paydirekt nicht in jedem EU-Land funktionsfähig ist – Giropay wird aus dem Grund jetzt vom elektronischen Bezahl-Markt entfernt. Die Idee: Die Bezahlfunktion sukzessive zu einem flächendeckend funktionierenden Bezahlsystem auszuweiten, sodass Bankkunden in der EU blitzschnelle Echtzeitüberweisungen nutzen können.

Interessante Features erwarten Sie mit der neuen Anwendung. Das Payment-System funktioniert mittels QR-Codes. Diese werden mit Ihrer jeweiligen Banking-App verbunden – Sie benötigen keine zusätzliche App. Das bedeutet, Sie können sich mit Ihrer gewohnten Bank-App einloggen. Das Bezahlsystem wird durch die spezifischen QR-Codes aktiviert. Ein Logo von Wero wird in Ihrer Banking-App abgebildet, das Sie zur Nutzung unkompliziert anklicken. Ein späteres Implementieren im E-Commerce-Sektor (inklusive Käuferschutz) könnte folgen, sofern sich das neue System bewährt und Kunden positive Erfahrungen mit ihren Geldtransaktionen sammeln. Geplant sind darüber hinaus ein stationäres Bezahlsystem sowie Zahlungsoptionen für Betriebe im Bereich des Kleingewerbes. Eine Alternative zu Kreditkarten wie beispielsweise Mastercard ist eine weitere Möglichkeit, mit der die integrierte Bezahllösung hinsichtlich Sofortzahlungen punkten möchte. Die anbietenden Banken stehen dem aufgeschlossen gegenüber – sie müssten keine hohen Gebühren an die Kreditkartenunternehmen zahlen. Inwieweit mit dem neuen Sofortüberweisungstool etablierte Anbieter wie Apple Pay und Paypal Marktanteile verlieren, wird sich in der nächsten Zeit herausstellen. Das wird darüber hinaus von der Akzeptanz und Nutzung der Bankkunden abhängen.

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