Kapitalwert berechnen – So gehts mit der Kapitalwertmethode
Jede Investition erfordert eine sorgfältige Risikoanalyse, die mögliche Verluste begrenzen oder gänzlich verhindern lässt. Bevor die Investoren mit einem Anlagegeschäft starten, stellen sie in der Regel viele Fragen nach dessen Sinnhaftigkeit. Mit Hilfe der Kapitalwertmethode können sie zu einem für sie vorteilhaften Entschluss kommen und konsequenterweise höhere Gewinne aus ihren Investitionen erwirtschaften.
Worin besteht die Kapitalwertmethode?
Die Kapitalwertmethode, welche auch als NPV-Berechnung bekannt ist, stellt eine Rechenoperation dar. Sie lässt sich einer dynamischen Rentabilitätsrechnung im Investitionsbereich zuordnen und hat zum Ziel, den Kapitalwert zu berechnen. Dank diesem können die Investoren ihre Entscheidungen leichter treffen und das Anlagerisiko auf ein Minimum reduzieren oder zumindest unter Kontrolle halten. Der Kapitalwert soll auf jeden Fall größer als Null sein.
Die Formel dieser dynamischen Rentabilitätsrechnung ist wie folgt: Der Kapitalwert gilt als Summe aller Barwerte, die innerhalb eines individuell festgelegten Zeitraumes aufgrund investitionsbezogener Aktivitäten entstanden sind. Bei investitionsbezogenen Aktivitäten handelt es sich um alle mit einer Investition verbundenen Ein- und Auszahlungen, welche den Investoren den Kapitalwert (Nettobarwert) und die Sinnhaftigkeit eines Anlagegeschäftes vor Augen führen.
Vor- und Nachteile der NPV-Berechnung
Der größte Vorteil der Kapitalwertmethode liegt in deren Einfachheit, somit erlaubt sie selbst unerfahrenen Investoren, die ersten Schritte im Anlagegeschäft zu machen. Trotz der Einfachheit gibt sie Aufschluss darüber, ob sich eine Investition tatsächlich lohnt und wieviel sie nach Ablauf einer individuell festgelegten Investitionsfrist noch wert ist. Sie schafft Überblick bereits in der Anfangsphase eines Investitionsprojektes.
Nichtsdestotrotz bleibt die NPV-Berechnung eine Rechenoperation, die einige wichtige Aspekte außer Acht lässt. So berücksichtigt sie unter anderem keine steuerlichen Regelungen in der Kalkulation. Weil sie von einem vollkommenen Kapitalmarkt ausgeht, lässt sie willkürliche Vorannahmen zu. Dies macht sie zu einer fehleranfälligen Methode. Deshalb eignet sie sich eher für eine grobe Einschätzung über eine Investition.
Der Unterschied zur Annuitätenmethode
Es kommt nicht selten vor, dass die Kapitalwertmethode mit der Annuitätenmethode verwechselt wird. Was die beiden Rechenoperationen voneinander unterscheidet, ist die Herangehensweise an die Erstellung der Rentabilitätsrechnung. Als dynamisches Investitionsverfahren liefert die Annuitätenmethode einen Vergleich von Investitionsprojekten anhand von Annuität. Dadurch ähnelt sie dem statischen Gewinnvergleich und kann regelmäßigen Abständen wiederholt werden.
Auch wenn im Prinzip die gleiche Investitionsentscheidung aus beiden Rechenoperationen folgt, fehlt der NPV-Berechnung ein zusätzlicher Nutzen, der sich aus der Annuität ergibt. Denn im Gegensatz zum Kapitalwert ist sie eine periodenbezogene Größe, die einen Einblick in die finanzwirtschaftlichen Konsequenzen einer Entscheidung innerhalb einer bestimmten Investitionsperiode gewährt. Sie hilft dabei, Gewinnausschüttungen oder Erweiterungsinvestitionen zur richtigen Zeit vorzunehmen.