Bundesfinanzministerium plant 15 Prozent Steuer auf Onlinewerbung

Neue 15 % Steuer auf Onlinewerbung vom Bundesfinanzministerium geplant

Internetriesen wie Facebook und Google verdienen horrende Summen mit der Online-Vermarktung. Da die Internetgiganten allerdings schwer besteuert werden können, sollen nun die deutschen Werbetreibenden indirekt die Steuern für den Fiskus eintreiben. Der Steuersatz der neuen Quellensteuer für Onlinewerbung beträgt rund 15 Prozent.

In ganz Europa und speziell auch hierzulande wird schon seit Jahren diskutiert, wie man Google oder auch Facebook angemessen besteuern kann. Dabei haben nun als erste die Bayrischen Finanzbehörden einen ganz neuen Weg eingeschlagen. Um die Steuerabgaben einzufahren, sollen nun deutsche Unternehmen, die auf Plattformen wie Facebook und Google Werbung buchen, eine Quellensteuer in Höhe von 15 Prozent bezahlen, die sich sich dann von Google und Facebook zurückholen.

Bayrische Finanzämter verwandeln deutsche Firmen in Steuereintreiber

Laut einem Bericht von dem ZDF Magazin Frontal21 wurden bereits zahlreiche Firmen nach einer Betriebsprüfung von den zuständigen bayrischen Finanzämtern dazu aufgefordert, 15 Prozent Quellensteuern für in den vergangenen Jahren geschaltete Internet-Werbung, beispielsweise Google Ads, nachzuzahlen. Die Nachzahlungen können Millionenhöhe erreichen. Für viele Unternehmen könnte dies zu einer Existenzbedrohung werden. Dabei beziehen sich die Finanzbehörden auf Paragraph des deutschen Einkommenssteuergesetzes. Demnach sollen die Zahlungen für Online-Werbung bei ausländischen Internetfirmen genauso behandelt werden wie Lizenzzahlungen. Dieser wiederum unterliegen einer sogenannten Quellensteuer, die sich die deutschen Unternehmen von den steuerpflichtigen internationalen Konzernen zurückerstatten lassen können. Steuerrechtsexperten bezweifeln allerdings, dass sich bayrische Unternehmen tatsächlich die Steuern von Google & Co. zurückholen können, wenn schon die Finanzverwaltungen nicht an die Internetkonzerne herankommen.

Kommt eine einheitliche Digitalsteuer in der EU?

Die Europazentrale von Google beispielsweise sitzt in Irland. Deutsche Kunden, die Google Ads buchen, zahlen Ihre Rechnungen nach Irland. Bei Facebook ist es nicht anders. Auch das soziale Netzwerk besitzt einen Firmensitz in Irland, der für alle Kunden und User außerhalb von Nordamerika zuständig ist. Die Organisation Werbungtreibende im Markenverband sieht durch eine bundesweite Quellensteuer für Onlinewerbung bereits die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen gefährdet. Derweil zeigt sich Hartwig Löger, Finanzminister in Österreich, optimistisch, dass auf EU-Ebene eine gemeinsame und einfache Lösung gefunden wird: die Digitalsteuer. Diese Digitalsteuer soll dann wiederum für Internet-Unternehmen wie Amazon, Google und Facebook gelten. Allerdings gilt es noch eine Einigung zu finden. Während die Österreicher eine Digitalsteuer auf die Vermarktung von Online-Werbung und Nutzerdaten fordern, haben Frankreich und Deutschland einen Entwurf vorgelegt, der lediglich die Werbeumsätze besteuern soll.

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